Die im Schatten sieht man nicht!

Das Motorrad nähert sich von links: In dieser Situation ist das Motorrad durch ein vor ihm fahrendes größeres Fahrzeug (z.B. Kleinbus, Minivan) verdeckt. Der Motorradfahrende kann das Auto in der Seitenstraße ebenfalls nicht erkennen. Der abbiegende Kleinbus ordnet sich nach rechts ein und verlangsamt die Fahrt. Der Motorradfahrende schiebt sich links daran vorbei und beschleunigt. In diesem Moment fährt der wartepflichtige Pkw an, weil er die vermeintliche Lücke zum Einbiegen oder Überqueren nutzen will und dabei den Motorradfahrenden übersieht oder die Geschwindigkeit des Motorradfahrenden falsch einschätzt.

Außerhalb geschlossener Ortschaften führen widrige Sichtverhältnissen zu solchen Risikosituationen: Blendung des Autofahrenden durch tiefstehende Sonne oder Hell-/Dunkelzonen in Waldstücken, durch die der Motorradfahrende nicht erkannt wird.

Tipps für Motorradfahrer

  • Grundsätzlich gilt: bei unklarer Verkehrslage und drohenden Konflikten Geschwindigkeit reduzieren, bremsbereit sein, Augenkontakt suchen.
  • Fahrt immer so, dass ihr für wartepflichtige Autofahrende gut sichtbar seid.

  • Verlasst euch im Zweifelsfall nicht nur auf Warnsignale, um wartepflichtige Pkw-Fahrende auf euch aufmerksam zu machen (Hupe, Lichthupe). Aber Achtung, gerade die Lichthupe kann auch als Aufforderung zum Weiterfahren verstanden werden.

  • Fahrt „auffällig“, bewegt Kopf und Körper, ändert geringfügig eure Fahrspur und weckt die Aufmerksamkeit des Pkw- Fahrenden.

  • Achtung, wenn ihr hinter einem großen Fahrzeug fahrt. Für einen Autofahrende in der Seitenstraße seid ihr dann unsichtbar.

  • Vorsicht an Ampeln, die auf Blinklicht geschaltet sind. Rechnet damit, dass Autofahrende durchfahren, obwohl sie wartepflichtig sind.

  • Achtet besonders an Rechts-vor-Links-Kreuzungen darauf, ob Hecken oder sonstige Hindernisse Autofahrenden die Sicht erschweren könnten.


Mit freundlicher Unterstützung vom ifz (Institut für Zweiradsicherheit e.V.): www.ifz.de