Kleider machen Leute. Und Schutzkleider machen Motorradfahrer:innen. Was ihr beim Kauf eurer Motorradbekleidung beachten solltet, findet ihr hier in der praktischen Übersicht.
Darauf sollte die Kaufentscheidung abzielen: Schutz, Schutz und nochmals Schutz!
priorität
- Einsatzzweck Wenn klar ist, für welchen Einsatzzweck die Motorradbekleidung gebraucht wird, sollte überlegt werden, ob ein Ein- oder Zweiteiler und welches Material in Betracht kommt. Einmal „falsch“ gekauft, muss unter Umständen lange Zeit mit einer Fehlentscheidung gelebt werden. Ebenso verhält es sich mit dem Platzbedarf eines Rückenprotektors: der sollte beim Kauf unbedingt mit einkalkuliert werden.
- Passform Sitzt die Bekleidung angenehm, aber straff? Ausreichende Bewegungsfreiheit sollte vorhanden sein. Passt Funktionsbekleidung darunter? Die Motorradbekleidung sollte auch in der Sitzposition auf dem Motorrad ausprobiert werden. Gerade Motorradjacken werden gerne mal zu groß gekauft. Bitte Motorradjacken nicht mit Freizeitkleidung verwechseln, also auf eine gute Passform achten.
- Reichweite Haben die Ärmel die richtige Länge? Bei hängenden oder leicht angewinkelten Unterarmen sollte der Ärmelbund knapp bis zum Handgelenk reichen und sich fest verschließen lassen. Ebenso ist auf eine ausreichende Länge und einen eng anliegenden Sitz der Hosenbeine zu achten.
- Verstärkung Motorradbekleidung sollte an Gesäß, Hüfte, Schultern, Ellbogen und Knien Materialdoppelungen besitzen.
- Prallschutz Besonderes Augenmerk gilt den integrierten Protektoren. Anzahl, Ausführung, Form, Sitz und Prüfungsnachweis geben Auskunft über Qualität. Unbedingt auf dem Motorrad sitzend prüfen.
- Bewegungsfreiheit Speziell bei Lederbekleidung sollte auf Stretcheinsätze in den Bewegungszonen geachtet werden. Diese liefern nicht nur einen ergonomischen Sitz, sondern – sofern die Einsätze aus Textil sind – auch eine bessere Luftzirkulation. Empfehlenswert sind auch perforierte Ledereinsätze, beispielsweise im Brustbereich
- Kombination Es ist durchaus möglich, verschiedene Größen von Jacke und Hose zu kombinieren. Einfach im Handel nachfragen!
- Knieschleifer Knieschleifer sind im Straßenverkehr nicht notwendig, gehören jedoch insbesondere bei sportlichen Lederkombis zur Grundausstattung. Wichtig beim Einsatz: straffer Sitz der Hose am Knie und eine exakte Ausrichtung der Haftfläche, damit der Schleifer richtig angesetzt werden kann. Auch ohne „Schleifambitionen“ können Knieschleifer im „normalen“ Motorradalltag durchaus hilfreich sein, beispielsweise bei einer „Streifkollision“.
- Reißverschluss Achtet bei Zweiteilern auf langlebige, verdeckte Reißverschlüsse, die mit dem Jacken- und Hosenbund fest vernäht und nicht nur am Futter angebracht sind. Mittlerweile stehen hochwertige Zahnreißverschlüsse aus Kunststoff Metallreißverschlüssen in Bezug auf Festig- und Langlebigkeit in nichts nach.
- Sondermaß Falls keine geeignete Standardgröße angeboten wird, sollte gezielt nach einer Maßkombi gefragt werden. Auch diese ist erschwinglich.
- Hals Gerade bei Fahrern und Fahrerinnen von Sportmaschinen drückt aufgrund ihrer gebeugten Haltung häufig der Halsabschluss der Jacke. Wichtig ist deshalb ein sehr variabler Verschluss, der sich mit und ohne Halstuch oder Schal gleichermaßen individuell einstellen lässt.
- Flattern Textilbekleidung sollte einen verstellbaren Gurt im Taillenbereich besitzen, der ein Flattern der Jacke verhindern kann. Ebenso sind bei herausnehmbarem Thermofutter Weitenverstellungen an Ärmeln und im Kniebereich von Vorteil, um neben der Reduzierung der Flatterneigung immer einen korrekten, eng anliegenden Sitz der Protektoren zu gewährleisten.
- Kontraste Farbige Akzente der Motorradbekleidung können ein Plus in Sachen Sicherheit bedeuten. Augenmerk sollte auf kontrastreicher Bekleidung liegen.
Mit freundlicher Unterstützung vom ifz (Institut für Zweiradsicherheit e.V.): www.ifz.de