Ich packe mein Motorrad

Es ist nicht immer ganz einfach, alle seine Reise-Utensilien auf dem schmalen Einspurfahrzeug unterzubringen, doch für jeden Anspruch findet sich die passende Lösung: Neben komfortablen Gepäcksystemen mit Koffern und Topcase, leisten Softbags, die kein Trägersystem benötigen, oder eine Gepäckrolle ebenfalls gute Dienste. Der klassische Reisebegleiter ist in der Regel der Tankrucksack. Aber auch mit einem Rucksack kann es losgehen: Bauch und Brustgurt müssen während der Fahrt stets geschlossen sein. Justiert die Trageriemen im Solobetrieb wenn möglich so, dass der Rucksack zur Entlastung leicht auf der Sitzbank aufliegt – so vermeidet ihr Verspannungen im Nacken und Schulterbereich.

beim beladen der maschine gilt:

  • Schwerpunkt tief halten.

  • Gewicht gleichmäßig verteilen – zu viel Last hinten lässt die Lenkung „schwimmen“ und macht ein präzises Manövrieren schwierig.

  • Schwere Utensilien gehören in den Taschen nach unten, leichtere darüber. Auf die maximale Zuladung (Blick in die Fahrzeugpapiere!) und Geschwindigkeit (gerade mit Koffern) achten; die allgemein empfohlene Höchstgeschwindigkeit liegt hier bei 130 km/h.
    Nicht vergessen: auch FahrerInnen, BeifahrerInnen und die jeweilige Schutzkleidung fallen ins Gewicht, ebenso wie die Tankfüllung.

  • Kartenmaterial, Regenkombi, Handy, Trinkflasche, Pausensnack… - Dinge, die schnell greifbar sein müssen, gehören in den Tankrucksack.

  • Alle Gepäckstücke so anbringen, dass sie die FahrerInnen und – beim Tankrucksack – die Sicht auf die Instrumente nicht behindern, keine Schläuche oder Leitungen abklemmen und sich keine losen Enden von Spanngurten im Hinterrad verheddern können.

  • Nicht nur der Fahrende, auch das Gepäck muss alle Strapazen der Reise mitmachen. Auch nach zügigen Kurvenfahrten, Autobahnetappen und etwaigen Vollbremsungen, muss sich alles noch an seinem angestammten Platz auf dem Fahrzeug befinden – und den verschiedensten Witterungsverhältnissen standhalten.

  • Das Packen und Beladen nimmt einige Zeit in Anspruch und diese sollte man sich in jedem Fall auch dafür nehmen – eine Probefahrt mit Gepäck und Sozius vor der eigentlichen Abfahrt ist Pflichtprogramm, um sich auf die veränderte Manövrierbarkeit des Motorrads einstellen zu können: Bremswege werden durch zusätzliches Gewicht beeinflusst, die Maschine reagiert träger auf Kurskorrekturen und gerade beim Überholen muss genau abgewogen werden, ob die Strecke ausreicht, um den Vorgang sicher abzuschließen.

Unterwegs

Wer auf Reisen geht, möchte etwas sehen. Das gilt bei Motorradtouren mindestens ebenso wie bei Pauschalreisen. Dass Eindrücke der Umgebung während der Fahrt aufgeschnappt werden, ist ganz natürlich, dennoch sollten sich Fahrer und Fahrerinnen in erster Linie auf seine Fahrlinie konzentrieren, denn: Wohin man schaut, fährt man auch hin! Lieber häufiger anhalten, um die Eindrücke ganz in Ruhe genießen zu können.

Auch bei einem Sturz des Vordermannes gilt: Nie auf das Motorrad oder den gestürzten Fahrenden schauen, sondern den Blick in die geeignete Ausweichmöglichkeit richten.

weitere reise-tipps

  • Spezielle „Motorrad-Spediteure“ bringen eure Maschinen zum Wunschziel

  •  Ihr könnt einen Motorradtransportanhänger mieten.

  • Bei Reisen ins Ausland die Grüne Versicherungskarte nicht vergessen.

  • Informiert euch bei Reisen ins Ausland auch über die dort geltenden Bestimmungen für Motorradfahrer. Auch ein Blick in die rechtlichen Bestimmungen der Reiseländer gehört dazu.

  • Viele Reiseveranstalter bieten organisierte Touren für Gruppen an.


Mit freundlicher Unterstützung vom ifz (Institut für Zweiradsicherheit e.V.): www.ifz.de