Kleider machen Leute – auch im Regen!

Eine gute Regenkombi übt einen entscheidenden Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden und damit auf die aktive Sicherheit gegen Nässe und Wind aus und sollte deshalb zur Grundausstattung gehören.

Regenkombi

Für den kurzen Regensprint reicht in der Regel eine preiswerte dünne „Regenhaut“, die sich gut unter der Sitzbank verstauen lässt und so einen unauffälligen Reisebegleiter abgibt. Von den günstigen „Dünnhäutern“ bis hin zu hochwertigen Regenanzügen ist die Auswahl groß. Es gibt sie als durchgehenden Overall (Einteiler) sowie als Zweiteiler mit Jacke und Hose. Auch wenn wasserabweisende Textilbekleidung bei kürzeren Regenschauern noch ihren Zweck erfüllt, sieht es bei anhaltendem Regen zumeist anders aus. Wenn sich die Bekleidung erst mit Wasser vollgesogen hat, kann es unangenehm klamm und kalt werden. Deshalb ist selbst für Piloten mit Textilanzügen die Regenkombi eine Empfehlung. Fahrer und Fahrerinnen mit Lederbekleidung kommen um die Gummihaut in den meisten Fällen noch nicht herum.

 

Das Material

Das Grundmaterial einer Regenkombi besteht meistens aus Nylon. Je nach Bearbeitung und Ausführung wird das Gewebe-Endprodukt als PVC, Polyester oder Polyamid bezeichnet. Preiswerte Exemplare eignen sich gut als „Notfallhelfer“, häufig beanspruchte Exemplare sollten in Ausstattung und Material etwas hochwertiger sein. Wem was am besten passt, ist Geschmacks- und Gewohnheitssache. Bei Überziehern für Hände und Füße kommt auch Latex zum Einsatz. Latex-Exemplare lassen sich zwar schwer an- und ausziehen, sitzen dafür aber stramm und erlauben ein recht gutes Handling von Lenker und Fußhebeln. Andere Schützer lassen sich aufgrund ihrer Weite zwar besser überstreifen, sind aber sperriger und erschweren unter Umständen die Handhabung der Maschine.

dARAUF SOLLTE MAN ACHTEN

  • Auffälligkeit: Bei der Farbwahl der Regenbekleidung sollten dunkle Farben vermieden werden. Wenn es regnet, ist es schon trübe genug und die Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmende eingeschränkt. Zusätzliche Sicherheitsfeatures sind Reflexstreifen an Brust, Rücken, Armen und Beinen.
  • Größenwahl: Die richtige Größe Ihrer Regenbekleidung findet man nur dann, wenn diese bei der Anprobe über Ihre Motorradbekleidung angezogen werden.
  • Freiraum: Für einen bequemen „Einstieg“ unterwegs ist eine ausreichende Weite wichtig, dennoch sollte die Kombi so eng wie möglich anliegen. Als sehr praktisch haben sich diagonale Frontreißverschlüsse erwiesen. Der Beinabschluss sollte über die gesamte Unterschenkellänge zu öffnen sein, um den Einstieg mit Stiefeln zu ermöglichen, denn niemand steht gerne auf Socken in einer Pfütze.
  • Abwägung: Einteiler bieten gegenüber zweiteiligen Regenkombis den Vorteil, dass sie keine Kälte- und Nässebrücken im Bauch-/Lendenbereich verursachen. Nachteil: Der Einstieg kann mühselig sein. Zweiteiler lassen sich bequemer überstreifen, haben aber ihren „schwachen Punkt“ in der Mitte. Deshalb eine Regenhose kaufen, die sich weit über den Bauchnabel ziehen und zusätzlich mit Hosenträgern sichern lässt.
  • Abwasser: Die Ärmel sollten lang genug sein, um die Handschuhe bis zum Gelenk abzudecken. Sie sind über den Regenhandschuhen zu tragen, damit das Wasser nicht von oben in die Stulpen rinnt. Der Armabschluss sollte sich gut weiten lassen, damit Leder- und Regenhandschuh darunter zu verstauen sind. Anschließend muss sich das Bündchen einfach schließen lassen, denn der zweite Handgriff muss mit der dick „behandschuhten“ ersten Hand erfolgen.
  • Verschlusssache: Analog zu den Handschuhen gilt für die Stiefel-Überzieher: Die Regenkombi gehört über die Regenschuhe, damit möglichst kein Wasser in die Schuhe läuft.

Mit freundlicher Unterstützung vom ifz (Institut für Zweiradsicherheit e.V.): www.ifz.de